Wie die Tiere ihren Namen erhielten

  • Artikellandschaft
  • Donnerstag 5 Dezember 2019

Tiernamen haben häufig eine lustige und seltsame Herkunft. Begib dich mit OISE in das Reich der Tiernamen!

Bild

Wenn du Rudyard Kipling’s “Genau-So-Geschichten gelesen hast, wirst du wissen, wo die Leoparden ihre Punkte herhaben. Weißt du auch, wo die Tiere ihre Namen herhaben? Lies weiter, um es herauszufinden...

Die englische Sprache ist dafür bekannt, sich Wörter aus anderen Sprachen zu leihen. Selbst das Wort “animal” stammt von lateinischen “anima”, was “Seele”, “Atem” oder “Leben” bedeutet. Wenn man in der Zeit etwas weiter zurückgeht, findet man im Alten Englisch da Wort “deor” anstatt von “animal”. Vermutlich ist dies mit dem deutschen Wort “Tier” verwandt. Wie ist es aber mit einzelnen Tiernamen? Da gibt es tatsächlich ein paar lustige Geschichten zu...

Aus dem Griechischen und dem Lateinischen
Zum einen Teil wegen des weit verbreiteten Gebrauch in der Biologie, zum anderen wegen der gemeinsamen Wurzeln der unterschiedlichen Sprachen kommen viele Tiernamen aus dem Griechischen und dem Lateinischen. So haben wir im deutschsprachigen Raum das griechische Wort “ “Hippopotamus” sinngemäß mit “Flusspferd” übersetzt. Das gleiche ist mit dem “Rhinoceros” geschehen. Korrekt aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet es “Nasen Horn”. Wie haben es zu einem “Nashorn” gemacht. Interessant ist auch der Strauß, der aus dem griechischen übersetzt eigentlich “Großer Spatz” genannt werden müsste. Ein Strauß ist ein großer Spatz, ganz klar!

Manche Namen sind an ihren wissenschaftlichen Namen angelehnt. So sagen die wenigsten von uns zu einer “Boa constrictor” “Abgottschlange”. Mehr gebräuchlich ist wohl eher der Name “Königsboa”. Anders herum ist es auch schon passiert - der wissenschaftliche Name des Gorillas stammt vom Altgriechischen Γόριλλαι (gorillai), was “Stamm behaarter Frauen” bedeutet.

Namen aus anderen Sprachen:
In den verschiedensten Regionen der Welt wurden Tieren unterschiedliche Namen gegeben. Der Waschbär heißt im Englischen “raccoon” und stammt vom Powhatan-Indianerstamm. Geschrieben wird es dort “rahaugcum”, “rarowcun” oder “raugroughcum”. Genauso schwierig wie die richtige Rechtschreibung ist bei diesen Wörtern auch die Aussprache! Viele der interessantesten Namen stammen von den Australischen Aboriginies. Der Koala-Bär erhielt seinen Namen zum Beispiel von den Wörtern “kein Getränk”. Das liegt daran, dass Koalas hauptsächlich von der Flüssigkeit leben, die so erhalten, wenn sie Eukalyptusblätter essen.

Der Name “Känguru” stammt aus der Guugu Yimithirr Sprache und würde wohl eigentlich eher “gangurru” geschrieben werden. Humorvoll, aber nicht ganz korrekt, ist die Annahme, dass “Känguru” “Ich verstehe dich nicht” bedeutet - es wird behauptet, dass das nämlich die Antwort des Guugu Yimithirr Stammes auf die Frage war, wie Kängurus von anderen Forschern genannt wurde. Leider ist diese Geschichte nur eine moderne Legende.

Wir sollten dankbar dafür sein, dass wir Tiernamen aus anderen Sprachen stehlen können. Pinguine erhielten ihren Namen von dem walisischen Wort pen gwyn, was soviel wie weißer Kopf bedeutet.

Sonderbare Quellen:
Namen können aus den verschiedensten Quellen entstehen - falsche Aussprache, fragwürdige Modetrends oder Ähnlichem. Flamingos zum Beispiel erhielten ihren Namen von der auffälligen Kleidung, die die Menschen in Flandern, heute in Belgien getragen haben. Spanische Forscher machten sich einen Witz daraus, die Menschen in Flandern “Flamingos” zu nennen. Ebenso erhielt der Rotkardinal, eine herausstechend rote Vogelart seinen Namen für sein Gefieder, das in eine Kardinalsrobe erinnert.

Manche Menschen behaupten, dass das englische Wort “Butterfly” (Schmetterling) ursprünglich “Flutterby” (vorbeiflattern) geheißen haben soll und dann falsch ausgesprochen wurde. Diese Annahme ist allerdings falsch - der Name stammt von einem uralten Glauben, dass Insekten gerne auf Milchprodukten landen, wenn diese nicht abgedeckt werden. In Süddeutschland wird der Schmetterling deshalb sogar teilweise noch “Milchdieb” oder “Sahnedieb” genannt.